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Aus 28 Punkten Vorsprung von Tim Gajser ist beim MXGP of Sardegna ein Punkt Rückstand auf den neuen Leader Herlings (1-1) geworden: Der Titelkampf in der Königsklasse spitzt sich zu und wir werfen einen Blick auf die neue Situation.

Der Doppelsieger von Riola, Jeffrey Herlings, hat seit seinem Comeback bei den letzten fünf GP satte 228 Punkte gesammelt und bei jedem Renntag mindestens ein Rennen gewonnen! Der Trend geht also klar in die Richtung des Niederländers und die Ereignisse am vergangenen Wochenende spielen ihm in die Karten: Cairoli (DNS) trat nach einem Crash in der Quali nicht an und Gajser fuhr mit Schlüsselbeinbruch.

Spielt sich die Geschichte für Herlings nun anders ab als in vergangenen Jahren? Der vierfache Weltmeister musste verletzungsbedingt bereits mehrere WM-Titel in seiner Karriere abschreiben und könnte dieses Jahr auf der anderen Seite der Medaille stehen. 

Vierkampf um den MXGP-Titel

Herlings, Gajser, Febvre und Prado liegen nun nur 12 Punkte auseinander an der Spitze - so eine Konstellation nach zehn GP gab es seit Jahren nicht mehr. Jungspund Prado (2-2) ist in diesem Vierkampf viel zuzutrauen. Der 20-Jährige ist mit Abstand der jüngste in diesem Vierkampf, doch vielleicht hat er deswegen noch etwas Welpenschutz und am wenigsten zu verlieren? In Riola war der Spanier der einzige, der Herlings zumindest etwas entgegenzusetzen hatte und ihn im zweiten Moto lange hinter sich halten konnte. Der Spanier kann sich auf seine Starts und wird dadurch immer eine Gefahr im Titelkampf bleiben.

Die Starts waren zwar nicht unbedingt das Problem von Romain Febvre (3-3), aber sie halfen ihm in den zwei Rennen am Sonntag auch nicht. Besonders Herlings hat, was die Starts angeht, zugelegt und da wird das Kawasaki-Team nachziehen müssen, wenn sie weiterhin eine Chance im Titelkampf haben wollten. Der Ex-Weltmeister fühlte sich bei den GP in der Türkei nicht wohl und machte dort immer wieder Fehler. In Riola performte der Franzose wieder stärker und so könnte es durchaus sein, dass er Kawasaki nach 15 Jahren wieder einen Titel schenkt.

Bei Tim Gajser wird es auf die nächsten zwei Wochen ankommen, ob er den Titel-Hattrick holt. Der Slowene muss in besagter Zeit zusehen, dass sein Schlüsselbein möglichst gut verheilt, denn danach geht es rund! Die finalen acht Grands Prix finden innerhalb von fünfeinhalb Wochen statt, so dass seine Knochen dort kaum Zeit zur Erholung haben werden.

Wir sehen also wie spannend extrem spannend der Titelkampf ist. Der nächste GP ist am Tag der Arbeit in Teutschenthal und die deutschen Fans dürfen sich auf reichlich Action freuen. Das Wochenendticket kostet 80 Euro, Sonntagsticket 70 Euro. Hier geht’s zum Ticketshop: MSC Teutschenthal Ticketshop



MX2: Vialle gewinnt, Renaux baut aus

Während es bei den 450ern immer enger wird, baute Maxime Renaux (2-3) seinen Vorsprung auf 71 Punkte weiter aus. Das lag zwar auch seiner Leistung, vor allem aber daran, dass Mattia Guadagnini (3-DNF) mit einem seltenen technischen Defekt im zweiten Lauf stehen geblieben ist. Zuvor stürzte der KTM-Pilot bereits beim Angriff auf Vialle und kämpfte sich von 28 auf 15 vor. Möchte der Italiener noch Vize-Meister werden, dürfen solche Fehler nicht mehr passieren.

Ihm dicht auf den Fersen ist Jago Geerts (8-2). Der Belgier hatte einen sehr starken zweiten Moto, in dem er sogar noch Renaux zu Rennende abfing. In Lauf eins machte Geerts das, was Geerts eben macht: Er stürzte direkt zu Beginn des Rennens und ließ dadurch wieder wertvolle Punkte liegen.

Kay de Wolf (4-4) zeigte erneut, dass er im Sand schon zu besten Fahrern in der WM gehört. Zweimal Rang vier trotz Sturz kann sich sehen lassen und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis der Niederländer regelmäßig vorne mitmischen wird.

Ganz vorne mischte Tom Vialle (1-1) die Karten für sich selbst richtig zusammen. Während der erste Laufsieg mit einer Sekunde Vorsprung vor Renaux denkbar knapp war, siegte der Titelverteidiger souverän im zweiten Rennen.

Die Deutschen und der Hofabua

Die fünfte Zeit in der Qualifikation zeigte bereits, dass Rene Hofer (9-14) heuer schnell sein würde. Der Österreicher fuhr bis zur Rennmitte auf der dritten Position im ersten Moto vor und musste dann zu Boden. In Lauf zwei stürzte er bereits auf der Startgerade und schaffte es noch auf den 14. Platz: „Die Ergebnisse waren nicht gut, aber ich bin stolz auf mein Fahren und meinen Fortschritt im Sand!“

In den Sturz von Hofer auf der Startgeraden war auch Simon Längenfelder (11-DNF) verwickelt: „Glücklicherweise ist nach meinem Sturz im zweiten Rennen nichts gebrochen. Es war ein schwerer Sturz und ich bin wirklich froh, dass es mir gut geht. Es ist eine Schande, dass der GP für mich so endete..“ sagte Längenfelder. Der GasGas-Pilot zeigte mit der zweitschnellsten Zeit in der Qualifikation, wie schnell er im Sand ist. Leider verhinderten Stürze, dass er seinen Speed in Ergebnisse ummünzen konnte.

Henry Jacobi (14-14) machte sich mit schlechten Start das Leben selbst schwer, wie der Thüringer im Nachhinein sagte. Dennoch für er auf der Honda zwei solide 14. Plätze ein und darf sich auf seinen Heim-GP im Talkessel freuen. Kumpel Tom Koch (17-17) punkte erneut fleißig und wurde zwei Mal 17.

Ergebnisse MXGP

Ergebnisse MX2

Punktestand MXGP

Punktestand MX2


Foto: Ray Archer