Seewer rd3 mx2 2016

Für Stefan Everts war der Europa-GP in Valkenswaard das erste Rennen auf europäischem Boden in seiner neuen Aufgabe als General Manager der Suzuki-Werksmannschaft. Das Wochenende brachte in der Königsklasse MXGP nicht das erhoffte Top-Ergebnis, aber der Schweizer Jeremy Seewer glänzte in der MX2.

Valkenswaard fand in der "Nachbarschaft" des Suzuki Teams statt, unweit vom Firmensitz im belgischen Lommel. Der sandige Boden war durch die Regenfälle schwer und tief und stellte die Akteure auf eine harte Belastungsprobe.

Jeremy Seewer (Team Suzuki World MX2) zeigte sich erneut in bestechender Form und ließ sich auch von einem Ausrutscher in der Qualifikation nicht ausbremsen. Der Schweizer musste aufgrund des Sturzes im Qualifikationsrennen mit Startplatz 13 vorliebnehmen, kämpfte sich jedoch in beiden Rennen in die Top fünf. Nach Platz vier im ersten Rennen gelang im Durchgang zwei sogar der dritte Platz und damit der erneute Sprung aufs Siegertreppchen.

"Ich bin wirklich extrem glücklich über diesen Erfolg", zeigte sich der 21-Jährige überwältigt. "Wenn ich ein paar Jahre zurück denke - damals wurde ich im Rennen zweimal überrundet! Ich kann mich an ein EM-Rennen in der 85er Klasse erinnern, bei dem ich mich auf diesem Kurs nicht einmal qualifizieren konnte. Aber ich habe seitdem sehr viel im Sand trainiert und das hat sich ausgezahlt. Diesmal habe ich mich sehr gut gefühlt und konnte trotz des schlechten Startplatzes aufs Podium fahren. Ich bin mittlerweile schon ein paar Mal auf dem WM-Treppchen gestanden, aber dieser Erfolg hier im Sand ist etwas ganz besonderes für mich!"

Seewers Teamkollege Brian Hsu hat zwar schon mit dem Motorradtraining begonnen, der Deutsch-Taiwanese ist jedoch nach seinem Handgelenksbruch vom November noch nicht fit genug für einen WM-Einsatz.

Strijbos kämpft sich nach vorne, Townley krank

Kevin Strijbos (Team Suzuki World MXGP) präsentierte sich in Valkenswaard in guter Form und konnte mit den Plätzen sechs und fünf sein bisher bestes Saisonresultat erzielen. Der Belgier hatte in der ersten Runde Probleme mit seiner Brille und verlor deshalb viel Zeit. "Ich konnte fast nichts sehen und benötigte eine halbe Runde, bis ich die Brille endlich sauber hatte und wieder Gas geben konnte. Da lag ich schon weit zurück, kämpfte mich jedoch wieder bis auf Platz sechs nach vorne."

Im zweiten Durchgang erwischte Strijbos abermals keinen guten Start ins Rennen und musste sich erneut nach vorne kämpfen. "Ich hing lange hinter Evgenji Bobryshev fest", ärgerte sich der 30-Jährige. "Aber letztendlich war das Wochenende nicht schlecht und deutlich besser als die beiden ersten Rennen. Wir sind auf einem guten Weg!"

Ben Townley musste aufgrund einer Viruserkrankung vor dem Rennen in Valkenswaard mehrere Tage lang das Bett hüten. Der Neuseeländer war nur ein Schatten seiner selbst und durch die Krankheit extrem entkräftet. Trotzdem kämpfte er sich tapfer durch den ersten Lauf und konnte mit Rang 14 immerhin sieben WM-Punkte retten. Im zweiten Lauf musste Townley völlig entkräftet frühzeitig die Segel streichen.