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Wie schon 2020 war der MXGP in Spanien ein echter Hingucker. Der Track in Intu Xanadu ist zwar genau das Gegenteil zur Naturbahn von letzter Woche, aber das Racing war in beiden Klassen sehr spannend.

MXGP: Herlings punktet
Vor allem Jorge Prado (2-3) lies die Herzen der heimischen Fans höher schlagen. Der Spanier holte seine Holeshots Nummer 12 und 13, er gewann also jeden zweiten Start bisher, und führte das Feld jeweils in die ersten Runden. Prado untermauerte dabei sein Ruf als schwer zu überholender Fahrer. Sowohl Febvre (1-7) als auch Herlings (3-1) bissen sich rundenlang die Zähne an ihm aus, bevor sie die Führung übernahmen. 

In Lauf 1 nutzte Febvre einen Fehler von Prado. Herlings regelte es anders und setzte ein sehr schlaues und konsequentes Überholmanöver vor der Box an. Prado zeigte mit seiner Performance hingegen, dass er nach seiner Verletzung wieder zurück ist und möchte daran in den nächsten Rennen anknüpfen: „Meine Starts waren gut und es war schwer mich zu überholen. Für die nächsten Rennen möchte ich sicherstellen, dass das noch schwieriger wird“, kommentierte der Spanier.

Herlings machte hingegen da weiter, wo er vor Wochenfrist aufhörte. Zunächst hatte der Niederländer Probleme in das erste Rennen zu kommen, drehte nach einigen Minuten aber richtig auf und fuhr von der neunten auf die dritte Position vor. Eine Leistung, die momentan in dieser Klasse äußerst schwierig ist. In Rennen Nummer zwei war der KTM-Pilot direkt vorn dabei und siegte am Ende souverän.

Bei Febvre lief es hingegen andersherum. Der Franzose gewann den ersten Moto, stürzte im zweite aber zu Rennbeginn und fuhr von der 24. Position auf 7 vor. Und das wohlgemerkt auf einer recht einspurigen Strecke. 12 Punkte liegt Febvre nun hinter Herlings, allerdings findet der nächste Triple GP in Trentino statt, eine Strecke, die Febvre sehr mag.

Ebenfalls in Trentino gut zurechtkommt traditionell Tim Gajser (4-2). Beim Slowenen blitzte in Spanien wieder sein altes Schema auf: Stürzen und trotzdem reichlich Punkte sammeln. In beiden Rennen legte er seine Honda kurzzeitig zur Seite, stand am Ende aber dennoch auf dem Treppchen: „Wir haben unsere Starts sehr verbessert in den letzten Wochen, das war wichtig!“



MX2: Renaux zeigt seine Klasse
In der MX2 zeigte Maxime Renaux (1-2), dass er nicht ohne Grund mit 108 Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze steht. Der Franzose war auch letzte Woche schon gut unterwegs, setzte in Spanien mit dem Tagessieg aber noch einen drauf. Nachdem Vialle (1-3) Lauf eins gewann, schlug Renaux den KTM-Mann im direkten Duell auf der Strecke und fuhr den Sieg ein: „Ich habe alles gegeben und es war heute ein großer Boost für mein Selbstvertrauen. Es läuft alles gut, mein Vorsprung ist groß und ich muss nur noch konzentriert bleiben in den letzten Rennen“, resümierte der Tabellenleader.

Vialle hingegen betonte, dass er sich im zweiten Heat nicht wohl fühlte und dies auch zu seinem Sturz führte, als er Jago Geerts (13-2) überholen wollte. Rang drei war dennoch okay und der Titelverteidiger schließt damit weiter wie Lücke auf die Positionen zwei und drei.

Grundsätzlich gut unterwegs war Jago Geerts, doch er machte eben wieder typische Geerts-Dinge. 2020 stürzte der Belgier ca. 28 mal in 36 Rennen und er tat es gestern wieder. In Moto 1 stürzte er auf vier liegend und kam nur als 13. ins Ziel. Dass der Yamaha-Pilot nach seiner freiwilligen Arm-Op wieder auf Top-Niveau zurück ist, zeigte er im zweiten Heat. Nach langer Führung musste er sich nur knapp Renaux im Ziel geschlagen geben.

Bleibt noch Guadagnini (3-8) aus dem Quartett an der Spitze zu erwähnen. Lauf 1 beendete der Italiener als Dritter, stürzte aber in Durchgang zwei und wurde nur Achter. Noch hat er 9 Punkte Vorsprung auf Vialle, aber den wird er wohl nicht halten können.

Was sonst noch geschah:
- Als Fünfter meldete sich Cairoli (7-4) wieder zurück. Der Neunfache Weltmeister wird langsam wieder fitter und er lieferte sich ein heißes Duell mit seinem Kumpel Prado. Cairoli muss man für die letzten fünf GP auf heimischen Boden im Auge behalten!

- Mit einem guten Gefühl reist Henry Jacobi (26-13) aus Spanien ab. Im ersten Rennen hatte der Deutsche einen schlechten Start und stürzte 10 Minuten später. Stark fuhr Jacobi allerdings im zweiten Wertungslauf, als er von außerhalb der Top 20 auf die 13. Position fuhr. Tom Koch (23-20) ergatterte einen Punkt im zweiten Lauf.

- Rene Hofer (5-6) konnte als Fünfter in der MX2 ebenfalls zufrieden sein, auch wenn er jeweils die Anfangsphase zu ruhig anging. Simon Längenfelder punktete mit einem 10-11-Ergebnis solide.

- Hartes Racing gab es in der WMX zu sehen, wo vor allem Courtney Duncan (2-1) ordentlich austeilte. Im ersten Moto brachte sie erst Kiara Fontanesi zu Boden, dann noch eine überrundete. Die Titelverteidigerin stürzte selbst auch ungewöhnlich spektakulär, als sie auf einer Geraden nach Lenkerflattern unerwartet über den Lenker ging. Das Podium sah wie folgt aus: Duncan, Van de Ven (1-2), Fontanesi (3-3). Larissa Papenmeier (4-5) wurde Vierte.

- Valerio Lata (18-1) lies bei den 125er im ersten Lauf ordentlich Punkte liegen, bleibt aber dank seines Sieges im zweiten Durchgang an der Tabellenspitze. Aufs Podium kletterten Ivano van Erp (1-4), Bobby Bruce (4-2) und Lucas Coenen (2-8). Deutsche Fahrer waren nicht am Start.

Ergebnisse MXGP

Ergebnisse MX2

Punktestand MXGP

Punktestand MX2

Foto: Ray Archer