Damit zählt der 20-jährige aus Tallahassee (Florida) schon nach seinem ersten Jahr in der 450er-Klasse zu den ganz Großen. Dungey holte letztes Jahr auf der 250er bekanntlich ebenfalls einen Supercross- und Motocross-Titel und führte die USA als Newcomer zum Sieg beim Motocross der Nationen.

Ein Rekord für die Ewigkeit?

Jedenfalls ist offensichtlich, dass Dungeys Erfolgsserie weniger mit den Verletzungen von Chad Reed, James Stewart und Ryan Villopoto zu tun hat, sondern das Ergebnis konsequenter Arbeit ist. Dungey ist von Legenden wie Roger de Coster und Ricky Carmichael umgeben, hat Ehrgeiz und die richtige Persönlichkeit, um die Bausteine zusammenzusetzen. Als de Coster 2006 einen unbekannten 16-jährigen ins Suzuki-Werksteam holte, sagten viele "Ryan who?" Aber der Belgier hatte zweifelsfrei den richtigen Riecher. Viele Experten trauen Dungey zu, dass er auch nächste Saison als Gejagter seine Stellung als Platzhirsch verteidigt.

Dungey hatte auf der Sandstrecke von Southwick das Glück des Tüchtigen. Ben Townley (Trainingsschnellster) stürzte im ersten Lauf, anschliessend ging seine Honda kaputt. Andrew Short musste nach verkorkstem Training mit Startplatz 40 vorliebnehmen und hatte einen Tag zum Vergessen. Brett Metcalfe hätte wohl den ersten Lauf gewonnen, aber dem sympathischen Australier ging in der letzten Runde der Sprit aus!

Am Ende wird Mike Alessi mit seiner besten Fahrt seit Monaten Zweiter, vor Matt Goerke. Altmeister John Dowd hatte Pech im zweiten Lauf und stürzte beim Start. Der 45-jährige Southwick-Spezialist wird Gesamtneunzehnter, holt zehn Meisterschaftspunkte und behält damit seine permanente Startnummer (16).

Goerke_Southwick-2010
Matt Goerke

Der Sieg in der 250er-Klasse ging an den frischgebackenen Papa Tyla Rattray. Der Südafrikaner siegt wie schon in High Point mit zwei zweiten Plätzen. Die Honda-Teamkollegen Justin Barcia (4-1) und Trey Canard (1-9) komplettieren das Podest. Canard schnappt dem fünftplatzierten Christophe Pourcel erneut Punkte weg. Bei noch zwei ausstehenden Rennen wird der Titelkampf zum dramatischen Showdown zwischen Canard und dem Franzosen. Rattray und Teamkollege Dean Wilson haben noch theoretische Titelchancen.

Der ehemalige Deutsche Meister Gareth Swanepoel war ebenfalls am Start. Der Südafrikaner hat seine GP-Saison vorzeitig abgebrochen, um die letzten Läufe in Amerika zu fahren. Swanepoel ist auf Arbeitssuche und kann sich als Gesamtachter empfehlen. Obwohl er nur einen Tag Vorbereitung hatte, wird er auf Anhieb bester Yamaha-Fahrer.

Bei den Frauen teilen sich Ashley Fiolek und Jessica Patterson die Laufsiege. Patterson gewinnt den zweiten Lauf und sichert sich damit den Tagessieg. David Knights Freundin Tarah Gieger wird Dritte.

Gesamtergebnis 450

Gesamtergebnis 250

Punktestand 450 nach 10 Rennen

Punktestand 250 nach 10 Rennen

 

Fotos: www.allisports.com / Steve Cox