Die Auftaktveranstaltung zur neuen SuperEnduro-WM-Saison 2025/2026 erfolgte im polnischen Gliwice (Gleiwitz) und wurde sogleich wieder vom fünffachen Weltmeister und Serien-GP-Sieger Billy Bolt gewonnen. Bei den Junioren konnte der Deutsche Milan Schmüser mit drei Laufsiegen den Grundstein für den Titelkampf legen.
Billy Bolt auf dem Weg zur Titelverteidigung - Fotos Thorsten Horn
Die letzten fünf SuperEnduro-WM-Titel gewann Billy Bolt „en suite“ und machte beim Auftakt der neuen Saison an diesem Samstag im polnischen Gliwice (Gleiwitz) dort weiter, wo er im März dieses Jahres aufgehört hatte – auf der obersten Stufe des Podests. Nachdem der 28-jährige Brite erneut die Superpole für sich entschieden hatte, gewann er auch den ersten sowie den dritten Heat über sechs Minuten plus einer Runde. Nur im mittleren Lauf musste er sich hinter seinem Landsmann Jonny Walker mit Platz zwei zufrieden geben, was seinem nächsten Grand-Prix-Sieg allerdings keinen Abbruch tat. Anschließend sagte er: „Ich bin glücklich, wie ich die drei Rennen gemanagt habe. Im zweiten Lauf bin ich gestürzt, was mein Fehler war, aber insgesamt bin ich mit dem heutigen Tag sehr zufrieden. Nun freue ich mich auf Riesa.“
Mit einem fünften und einem zweiten Platz sowie dem Sieg im mittleren Heat sicherte sich Billy Bolts Landsmann Jonny Walker den zweiten Rang auf dem Tagespodium und kam somit dem Seriensieger am nächsten. Damit gilt der frischgebackene US-Endurocross-Meister erneut als dessen größter Herausforderer.
Mit zwei vierten und einem dritten Platz wurde Eddie Karlsson Gesamtdritter, womit der Schwede für den ersten Podestplatz eines seit der Saison 2024/2025 starberechtigten E-Motorrades sorgte.
Spektakulär war der Auftritt des amtierenden Enduro-GP-Siegers, Josep Garcia, der sich nicht scheute auf dem ungewohnten Terrain anzutreten: Der KTM-Fahrer kam spontan auf einen sechsten Tagesrang! 
Sein Teamkollege Manuel Lettenbichler, ebenfalls Weltmeister, allerdings beim Hard-Enduro, kam noch nicht so recht in Schwung: Mit Platz sieben, elf und fünf wurde er an diesem Tag nur Achter! Allerdings freut er sich schon auf die Fortsetzung: „Es ist immer geil, nach Riesa zu kommen und dass wir ein deutsches Rennen haben. Da freue ich mich schon mega drauf. Hier in Polen habe ich schon gemerkt, dass ich zwei Jahre kein Superenduro gefahren bin und dass die Spitze viel breiter geworden ist. Da kostet jeder kleine Fehler gleich ein paar Positionen. Aber soweit hat es für den Auftakt gepasst.“ 
Tim Apolle (Bild oben) wurde unter Wert geschlagen: Auf der Beta belegte er mit zweimal Rang 12 und einmal Rang 8 nur den Zwölften Platz in der Tageswertung.
Ergebnisse: Hier klicken! (PDF)
Die Tagesergebnisse aller Klassen entsprechen auch dem Meisterschaftsstand
Ganz oben auf dem Treppchen: Junior Milan Schmüser
Jetzt fahren auch die Junioren offiziell um ihre Weltmeisterschaft und nicht „nur“ um den World-Cup. Das machte sich gleich Milan Schmüser zu Nutze, der in den vergangenen Saisons immer knapp am Titel gescheitert war. Der 22-jährige aus Tensfeld in Schleswig-Holstein holte sich zum Auftakt in Polen alle drei Lauf-Siege und demzufolge den Grand-Prix-Sieg. Beeindruckend war vor allem die Art und Weise, mit der er zum klaren Titelfavoriten avancierte. Er sagte anschließend: „Der Saisonauftakt war nicht besser als erwartet, sondern so wie erhofft. Ich weiß aber auch, dass die Saison noch lang ist und man die anderen Fahrer definitiv nicht unterschätzen darf. Wenn ich das Ergebnis von hier in Riesa vor heimischem Publikum wiederholen könnte, wäre das echt cool.“
Der jüngere Henry Strauß fuhr mit seiner KTM mit Platz 6, 7 und 10 auf den siebenten Gesamtzrang. Europameister Fynn Hannemann kam bei den Junioren auf harte Konkurrenz und nur auf den 11. Tagesrang, direkt vor Maximilian Spieß. „Spicy“, der 21-jährige Motocross- und Supercross-Profi schnupperte im Januar 2025 erstmals in Riesa ins SuperEnduro und sorgte mit Rang fünf für staunende Gesichter. Mit eigenen kleinen Fehlern sowie doppeltem Technik-Pech blieb er bei seinem zweiten Ausflug in fremde Gefilde etwas hinter seinen Möglichkeiten und Erwartungen, was er so kommentierte: „Das war heute ein anstrengender Tag für mich. Zunächst musste ich in den Last-Chance-Heat, habe mich dann aber recht gut gefühlt. Ich hatte gute Starts, bin dann aber im ersten Lauf gestürzt und neben die Strecke gefallen. Danach habe ich auch noch harte Arme bekommen. Im zweiten Heat habe ich mir den Fußbremshebel abgefahren, weswegen ich wieder gestürzt bin, weil ich bremsen wollte, aber nichts mehr da war. Im letzten Lauf bin ich wieder ausgerutscht und habe mir dabei den Unterarm aufgeschürft. Das war ärgerlich, weil ich wieder gut im Rennen lag.“ Dazu ergänzte er: „Das war ein anstrengender Tag, aber er hat trotzdem viel Spaß gemacht. Jetzt freue ich mich schon auf Riesa und will da jetzt dranbleiben. Ich denke, ohne die Fehler wären wir mit einer soliden Top-5-Platzierung nach Hause gefahren. Ich hatte hier schon ein paar Führungsrunden und hoffe, dass ich das bei meinem Heimrennen wiederholen kann.“
Unabhängig vom Ergebnis, waren Daniel Auerswald (links) und Tobias Auerswald (rechts) von der Leistung ihres Themen-bezogenen Schützlings ziemlich angetan. Die Auerswald Eventmanufaktur, der Organisator des WM-Laufes in Riesa, unterstützt Maximilian Spies nämlich bei dessen SuperEnduro-Ambitionen in diesem Winter. Dazu erklärte er: „Max kennen wir schon von klein auf und beobachten seine Entwicklung beim Motocross und Supercross bis zum MXGP- sowie Motocross-of-Nations-Fahrer für Deutschland mit Freude. Nachdem er voriges Jahr bei uns in Riesa erstmals auch Superenduro gefahren ist, unterstützen wir ihn halt, weil er ein besonderer Fahrer ist. Es gibt nicht viele, die so viele Disziplinen abdecken. Wir werden sehen, wie seine Lernkurve aussieht. Für mich hat er das Zeug, vorn mitzufahren und gegebenenfalls zum Podest.“
Als Schlusssatz formulierte Daniel Auerswald: „Wir wünschen allen Riesa-Fans und unseren Partnern eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Rutsch. Wir sehen uns am 3. Januar!“
Ergebnisse Junioren: Hier klicken! (PDF)
Den Youth-Cup mit den 125er-Motorrädern gewann Lokalmatador Qojtek Walcazak mit der KTM und dem lautstarken Rückhalt der gesamten Arena: Der Österreicher Luca Kropitsch wurde am Ende Gesamt-Zweiter.
Im zweiten Rennen war es der Brite Connor Watson (Sherco), der aus der ersten Kurve als Führender hervorging. Watson behielt die Nerven und sicherte sich seinen ersten Sieg in der SuperEnduro vor Kropitsch und Walczak auf den Plätzen zwei und drei.
Dank seines Sieges im ersten Rennen reichte Walczak jedoch der Gesamtsieg in Polen. Kropitsch und Watson komplettierten das Podium auf den Plätzen zwei und drei.
Ergebnisse Youth: Hier klicken! (PDF)
In der Europameisterschaft gewann der Spanier Eric Miguel mit zwei Laufsiegen vor dem Ungarn Szöge Mark. Bester Deutscher wurde Florian Görner auf dem neunten Gesamtrang nach Rang 12 und 6, vor Pascal Sadecki der mit zwei zehnten Platzen in den Läufen den elften Gesamtrang übernehmen konnte..
In der Europameisterschaft war Eddi Hübner an seinen eigenen Ansprüchen kläglich gescheitert: voll motiviert und bestens vorbereitet erwischte ihn aber Anfang der Woche ein Virus: „Ich wollte es trotzdem probieren, merkte jedoch schnell, dass ich nichts ausrichten konnte. Kraftlos fühlt man sich einfach machtlos, besonders beim Superenduro. Da hilft nichts. Jetzt heißt es: Ausruhen, Kräfte tanken und dann mit voller Energie Richtung Riesa!“ Mit Rang 11 und 14 in den Läufen reichte es am Ende nur für den vorletzten Platz, Rang 13 in der Tageswertung.
Ergebnisse: Hier klicken! (PDF)
Start der Prestige-Klasse
Endurofahrer auf "Abwegen" - GP-Sieger Josep Garcia
Damit waren gleich drei amtierende Weltmeister von drei verschiedenen Disziplinen am Start: SuperEnduro-Titelverteidiger Billy Bolt, HardEnduro-Weltmeister Manuel Lettenbichler und eben Enduro-GP-Sieger Josep Garcia!
Indoor Enduro
SuperEnduro-WM: Bolt und Schmüser gewinnen ihren Auftakt in Polen
- Veröffentlicht von Robert Pairan



