Die Fortsetzung des Indoor-Weltcups mit anderen Mitteln: Zum zweiten Lauf trat der bisherige WM-Führende Taddy Blazusiak mit verletztem rechten Knie an - das hatte er sich beim Indoor-Finale in Las Vegas zugezogen (wir berichteten: hier). Doch letztlich konnte ihn das auch nicht vom Siegen hindern. Dafür kam aber Ivan Cervantes wieder besser in Fahrt: Nach seinem "Desaster" beim ersten Lauf in Sheffield belegte der Titelverteidiger nun in allen drei Finals in Genua den zweiten Platz.

cervantes-fuehrt-feld

Meist gewann der Spanier den Start und führte das Feld an (siehe Bild oben) - bis Blazusiak von Hinten die Spitze übernahm.
Im zweiten Finale brauchte dieses aber eine ganze Weile, weil nämlich der Pole sich in einer Rechtskurve entschied, lieber zu stürzen, als den verletzten rechten Fuß zu setzen.
Daraufhin fiel Blazusiak zurück, war innerhalb einer Runde jedoch schon auf Platz vier und eine Runde später schon auf dem zweiten Platz. Der Rest lief ab wie immer ....

gesamtsicht

Der 500 m lange Kurs bot weitaus mehr Schwierigkeiten als es den Anschein hatte, wenn man die Spitzenfahrer dort Fahren sah.
Ein extrem langes Steinfeld verzieh keine Fehler, auch wenn es viel Kraft kostete.
Dazu kam ein vergleichsweise tiefes Wasserbecken mit sechs Stufen, bzw. nassen und glitschigen Baumstämmen als Abtrennung. Die Stufe dort hinein nutzten einige Fahrer für unfreiwillige Salti und die Stufe hinaus war so rutschig, dass dort andere Fahrer hängen blieben und viel Zeit verloren.
Am Ende reichte es dann trotzdem nicht nur keine Fehler zu machen, wie es Dougie Lampkin die ersten beiden Finale (Platz drei und vier) vormachte. Gleichzeitig musste man in dem Weltklasse Feld auch schnell genug sein.
Schnell genug war Antoine Meo gewiß - doch der Franzose verlor immer wieder den Anschluß an die Spitze, weil er zu viele Stürze hatte und immer wieder hängen blieb. Dabei hatte der Husqavana-Fahrer seinen Qualifikationslauf überlegen gewonnen und war damit in die Favoritenrolle geschlüpft.

albergoni-genua

Deutlich unter Wert wurde (wieder einmal) E1-Weltmeister Mika Ahola geschlagen: "Ich denke nicht, dass die 450er ein Nachteil ist, schließlich habe ich damit schon 2007 gewonnen - seitdem aber komischerweise nicht mehr." Sein Pech war, das er in den ersten Läufen immer wieder auf steckengebliebene Fahrer aufgelaufen war - und daraufhin ebenfals hängen blieb. Selbst im Qualifikationslauf reichte ihm ein vierter Platz nur gerade so für die Teilnahme an den Finalläufen. Erst im dritten Finale konnte er seine Leistung unter Beweis stellen und fuhr auf einen dritten Rang.

Doch vielleicht ist ein Zweitakter in der Halle doch die bessere Wahl: In Genua Platz 1 und 2 auf der 250er Zweitakt-KTM ... Vielleicht spricht das eine deutliche Sprache. "Mit dem Zweitakter lassen sich Fehler leichter korrigieren," erklärt Cervantes seine Wahl. "Mit dem Viertakter bist Du vielleicht schneller, aber wenn es einmal zu einem Fehler kommt, reißt Dich das rein. Und dann springt das Motorrad entweder nicht an, oder Du brauchst einen E-Starter." Doch es ist ein offenes Gehaimnis, dass die WM-Fahrer schon aus Gewichtsgründen gerne auf den E-Starter verzichten.

ljunggren

Für Joakim Ljunggren (Bild oben) lief es weitaus besser als erwartet: Bei seinem gerade einmal dritten Indoor überhaupt auf dem dritten Platz - das zeigt wie lernfähige der junge Schwede ist - außerdem ist das für ihn auch der dritte Platz in der Meisterschaft nach der Hälfte aller Läufe!
"Hier hat mir das lange Steinfeld gut gefallen - so was liegt mir, und auch die lange Wasserpassage lieft gut bei mir," freute er sich anschließend.

Weniger begeistert war Graham Jarvis, der Sherco-Fahrer, den Ljunggren vom dritten Platz gestoßen hatte: "Ich hatte gleich im ersten Lauf so ein Pech, dass ich auf dem dritten Platz liegend gestürzt bin und danach war mein Selbstvertrauen einfach hin."

start

Ungewöhnlich beim Enduro: Massenstart von der Startmaschine, aber das ist eben Hallen-Enduro und außerdem war genau eine Woche zuvor an gleicher Stelle der Supercross-Europameisterschaftslauf, wo man Einiges übernehmen konnte.

 

Ergebnisse:

Quali-Lauf A: Hier klicken! (PDF)

Quali-Lauf B: Hier klicken! (PDF)

Quali-Lauf C: Hier klicken! (PDF)

Hoffnungslauf 1: Hier klicken! (PDF)

Hoffnungslauf 2: Hier klicken! (PDF)

1. Finale: Hier klicken! (PDF)

2. Finale: Hier klicken! (PDF)

3. Finale: Hier klicken! (PDF)

WM-Stand nach sechs von 12 Läufen: Hier klicken (PDF)

Siegerehrung