
Auf den Plätzen zwei und drei landeten Billy Bolt (UK, Husqvarna) und Teodor Kabakchiev (BG, Sherco). Nur 14 von insgesamt 500 gestarteten Fahrern aus 8 Nationen erreichten nach vier Stunden intensiver Rennaction das Ziel – ein eindrucksvoller Beleg für die Härte des Erzbergs.
„Berg aus Eisen“ zeigt Zähne
Bereits zum Start um Punkt 13:00 Uhr zeigte sich der Erzberg von seiner gnadenlosen Seite. Trotz sonniger Bedingungen und einer technisch wie konditionell extrem selektiven Strecke entwickelte sich das Rennen schnell zum Überlebenskampf auf zwei Rädern. Zehntausende Fans säumten die 35 Kilometer lange Strecke und sorgten für eine elektrisierende Atmosphäre – ein würdiger Rahmen für das härteste Extreme Enduro Rennen der Welt.Zunächst übernahm SuperEnduro-Weltmeister Billy Bolt die Führung und setzte mit hohem Tempo die ersten Akzente. Dicht auf seinen Fersen: Teo Kabakchiev, Manuel Lettenbichler und Jonny Walker, der als einziger der Führungsgruppe mit einem Viertakter antrat. Auch Mitch Brightmore (UK, GASGAS), zweifacher Erzberg-Finisher, mischte früh mit.
Bei Checkpoint 10, dem ersten Teil der legendären „Carl’s Dinner“-Sektion, patzte Bolt kurz – und Lettenbichler nutzte die Chance. Von da an dominierte der KTM-Werksfahrer das Rennen und bewältigte selbst die härtesten Passagen fehlerfrei. Ob „Motorex Highway“, „Siberia Dynamite“ oder die neue Sektion „Lazy Noon“ – Lettenbichler zeigte eine fahrtechnische Glanzleistung. Mit einer Zeit von 2:49:17,58 überquerte er unter frenetischem Jubel der Fans die Ziellinie – der verdiente Sieger und neue Weltmeister.
Podiumskampf bis zur letzten Minute

Bolt ( Bild oben) sicherte sich souverän Platz zwei – trotz Rückstand auf Lettenbichler, aber mit klarem Vorsprung auf das restliche Feld. Spannend wurde es im Kampf um Rang drei: Trystan Hart (CAN, KTM), Jonny Walker (UK, Triumph), Mitch Brightmore (UK, GASGAS) und Teodor Kabakchiev lieferten sich ein hochdramatisches Duell. Ein technischer Defekt warf Hart kurz vor Schluss zurück, wodurch Kabakchiev auf den letzten Metern an Brightmore vorbeizog und sich den letzten Podiumsplatz sicherte – ein Karriere-Highlight für den 27-jährigen Sherco-Piloten.
Legenden, Newcomer – und ein Lokalfavorit
Auch abseits des Podiums sorgte das Rennen für Gänsehautmomente: Graham Jarvis (UK, KTM), der „GOAT“ des Sports und fünffacher Erzberg-Sieger, erreichte mit 50 Jahren auf dem achten Platz erneut das Ziel – eine beeindruckende Leistung. Für einen besonderen Moment sorgte auch Dieter Rudolf (AUT, GASGAS): Der Österreicher kämpfte sich buchstäblich in letzter Minute der vier Stunden noch ins Ziel und wurde von den heimischen Fans frenetisch gefeiert.Neue Streckenführung, neue Herausforderungen
Die 2025er Ausgabe des Red Bull Erzbergrodeo stand unter dem Zeichen der Weiterentwicklung: Erstmals wurde die berüchtigte Sektion „Carl’s Dinner“ auf zwei Abschnitte aufgeteilt – Checkpoint 10 und 22 von insgesamt 27. Diese Änderung erhöhte das Schwierigkeitsniveau spürbar. Auch Streckenpunkte wie das „Blakläder Zentrum am Berg“, „Wacker Neuson“ oder „Siberia Dynamite“ forderten selbst erfahrenste Profis bis zur Erschöpfung.Am Ende bleibt: Das Red Bull Erzbergrodeo 2025 hat einmal mehr Motorsportgeschichte geschrieben – mit einem verdienten Sieger, einem hochkarätigen Podium und einem Kurs, der seinem Ruf als gnadenloseste Extreme Enduro Herausforderung der Welt mehr als gerecht wurde.
Gleichzeitig hat sich Lettenbichler mit seinem Sieg auch zum Extreme Enduro World Champion gekrönt – diese Meisterschaft entstand in dem kurzzeitigen Vakuum, als es keinen Promotor für die FIM Hard-Enduro-Weltmeisterschaft gab. Der neue Promotor hat den Erzberg dann auch nicht mehr mit in die „neue“ Weltmeisterschaft dazugenommen, obwohl das ursprünglich so vorgesehen war.

Endergebnis RED BULL ERZBERGRODEO 2025:
1. Manuel Lettenbichler (DE, KTM) 2:49:17,58 Stunden
2. Billy Bolt (UK, Husqvarna) 3:01:57,565
3. Teodor Kabakchiev (BG, Sherco) 3:13:44,942
4. Mitch Brightmore (UK, GASGAS) 3:13:46,895
5. Trystan Hart (CAN, KTM) 3:18:32,642
6. Jonny Walker (UK, Triumph) 3:26:53,833
7. Mario Roman (ESP, Sherco) 3:29:17,323
8. Graham Jarvis (UK, KTM) 3:39:39,218
9. Will Riordan (AUS, Sherco) 3:42:03,376
10. Alfredo Gomez (ESP, Beta) 3:44:55,805
11. Wade Young (RSA, GASGAS) 3:46:05,313
12. Matthew Green (RSA, KTM) 3:48:14,153
13. Francesc Moret (ESP, KTM) 3:51:53,701
14. Dieter Rudolf (AUT, GASGAS) 3:58:01,037
Die kompletten Ergebnisse: Hier klicken! (PDF)
Beim „Iron Road“, der zweitägigen Qualifikation für die 500 Startplätze am Sonntag waren über 1.000 Fahrer angetreten

Schnellster Fahrer im Prolog: Enduro-Weltmeister Josep Garcia
Qualifikation: IRON ROAD PROLOG 2025 (nach 2 Läufen)
1. Josep Garcia (ESP, KTM) 10:25,661 Minuten2. Andrea Verona (ITA, GASGAS) 10:32,804
3. Danny Sanders (AUS, KTM) 10:46,804
4. Dominik Olszowy (POL, Rieju) 10:54,455
5. Carson Brown (USA, KTM) 10:54,891
6. Billy Bolt (UK, Husqvarna) 11:02,426
7. Jonny Walker (UK, Triumph) 11:03,519
8. Szymon Zajaczkowski (POL, KTM) 11:04,068
9. Will Riordan (AUS, Sherco) 11:09,074
10. Chris Gundermann (GER, KTM) 11:09,516
11. Manuel Lettenbichler (GER, KTM) 11:10,919
12. Wade Young (RSA, GASGAS) 11:11,886
13. Camilo Herrera (CHI, Beta) 11:12,898
14. David Cyprian (CZ, KTM) 11:15,288
15. Dieter Rudolf (AUT, GASGAS) 11:17,316
Überraschend, das zwei Top-Fahrer, nämlich der 5-fache Red Bull Erzbergodeo Sieger Graham Jarvis (UK, Husqvarna) und der bisher erfolgreichste US-Amerikaner am Erzberg, Cody Webb (USA, Yamaha), es nicht unter die Top 50 geschafft hatten und deshalb das Rennen aus der zweiten Startreihe in Angriff nehmen mussten.
Wie erwartet lieferte auch die Twin-Cylinder Wertungsklasse des Iron Road Prologs spektakulären Motorsport auf höchstem Niveau. Der spannende Dreikampf zwischen KTM, Ducati und Yamaha ging ins Finale und wurde vom 2-fachen Enduro-Weltmeister Jonny Aubert auf seiner KTM 890 Adventure R gewonnen. Armin Ohrlinger holte sich mit seiner Aprilia RXV 450 überraschend den zweiten Platz, während Kevin Gallas (DE) seine Yamaha Tenere 700 auf den dritten Platz brachte und sich somit nach dem Mitas Rocket Ride einen weiteren Felspokal abholte.
Sandra Gomez Cantero (ESP, Beta), die erfolgreichste Extreme Enduro Athletin der Szene, gewann überlegen die Lady Cup Prologwertung.

