Startschuss für die 94. ISDE, die Mannschafts-Weltmeisterschaften der Endurofahrer: Nach langen Vorbereitungen ging es den ersten Tag in Portimao schon um 7:00Uhr, noch bei Dunkelheit, endlich los. Auch, oder gerade auf dem einfachen Rundkurs gab es doch einige Überraschungen...

2019 11 11 heidecke

Eine der größten Überraschungen war der Newcomer Angus Heidecke (Bild oben): Der Deutsche fuhr auf den sandigen Crossprüfungen in der ersten Runde prompt eine vierte und sechste Zeit (aller Fahrer) und legte damit seinen Grundstein als bester Deutscher auf dem 24. Endrang: "In der zweiten Runde sind zweimal die Anlieger eingebrochen und ich bin aus der Spur gekommen," meinte Heidecke anschließend. Der KTM-Fahrer fühlt sich noch fit und ist guter Dinge, nachdem er den ersten Tag schon ohne Sturz bewältigt hatte.
Die anderen drei Fahrer hatten keine besonderen Höhepunkte, aber auch keine Rückschläge.
Anders sah es dann schon bei den deutschen Junioren aus: Yanik Spachmüller konnte sich nach morgendlicher Übelkeit und Schwindel noch als viertbester Deutscher vor Trophy-Fahrer Robert Riedel setzen, doch auch der Einsatz von Jan Allers brachte keinen Erfolg, denn leider musste Mike Kunzelmann seine KTM mit Elektroproblemen vorzeitig zur Seite stellen. Da die Junioren weder einen Joker haben, noch einen Restart machen dürfen, ist die Junioren-Trophy geplatzt und belegt den letzten Platz...

2019 11 11 sanders

Schnellster Fahrer des Tages wird Daniel Sanders (Bild oben): Der Husqvarna-Fahrer nimmt in seinem Schwung gleich die ganze Mannschaft mit (obwohl er am Ende des Tages fast zwei Minuten schneller war als jeder seiner Teamkollegen): Die Australier übernehmen die Führung in der Trophy-Wertung vor USA und Italien.
Anders ergeht es aber den favorisierten Briten in der Trophy-Wertung: Ausgerechnet Enduro-Weltmeister Brad Freemann stürzte, als er im Staub eines langesameren Fahrers eine Bodenunebenheit übersah und brach sich den rechten Unterarm. Damit ist die britische Trophy auf drei Fahrer geschrumpft und darf sich nun keinen Fehler mehr erlauben, wenn sie den vierten Platz nicht einbüßen wollen.
Deutschland liegt auf dem achten Platz, einenhalb Minuten hinter Frankreich.

2019 11 11 borchers
Quereinsteigerin Anne Borchers auf ungewohntem Geläuf

Bei den Damen führte zeitweise Maria Franke die Gesamtwertung und musste sich am Ende nur der US-Amerikanerin Brandy Richards geschlagen geben. Aber Franke und auch Newcomerin Anne Borchers profitierten von den sandigen Cross-Tests. Überhaupt war Borchers wohl die positive Überraschung im deutschen Team, denn dass die Neunte in der Motocross-Weltmeisterschaft gut Motorrad Fahren kann, war schon vorausgesetzt, doch die Ersatzfahrerin machte auch keine kapitalen Fehler: "In den steinigen Prüfungen bin ich zu agressiv gefahren," bekannte sie selbstkritisch, wobei sich ihr sechster Tagesrang durchaus sehen lassen kann.
Einzig Selina Schittenhelm verzweifelte fast, dass sie am Ende doch noch eine Strafminute kassierte, weil sie die Uhr ganze fünf Sekunden zu spät erreichte. Dabei war sie im letzten Jahr die einzige deutsche Dame, die die Sixdays durchgefahren war.

2019 11 11 hahn
Husqvarna-Fahrer Maxi Hahn wurde bester deutscher Clubfahrer

Bei den Clubfahrern gewinnt Ex-Weltmeister Antione Meo die Wertung und Maxi Hahn wird bester Deutscher auf dem 49. Platz. Folgerichtig ist er auch mit Nico Maier und Nico Schwingschlögel die beste Deutsche Clubmannschaft auf dem 24. Platz.!
 

Ergebnisse

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Damen-Trophy: Hier klicken! (PDF)

Clubmannschaften: Hier klicken! (PDF)

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2019 11 11 start in die nacht
Der Startschuss fiel für die ersten Fahrer noch bei Dunkelheit und bei Nieselregen, doch zum Glück ging es erst fast eine Stunde durch das Gelände, bevor es bei der ersten Sonderprüfung Ernst wurde und dort herrschte dann gleiches Licht für Alle.
Die Strecke selbst war nach Einschätzung der Trophy- und Junior-Trophy-Fahrer nicht so anstrengend, doch auch die hatten ihre liebe Mühe, in den Bergen, bei Regen und Nebelwolken, noch viel von der Strecke zu erkennen.
Die ersten beiden Sonderprüfungen waren auf einem ebenen, sandigen Plateau, die anderen beiden Endurotests direkt am Autodrom im steinigen Geröll mit vielen kleinen Auf- und Abfahrten. Für den zweiten Tag ist eine Neuauflage der gleichen Runde vorgesehen - allerdings sind die Sandprüfungen nach zweimal 500 Fahrern gründlich ausgefahren.