Der dritte Lauf der Weltmeisterschaft fand ganz im Süden von Italien statt. Und zwar auf Sizilien. Doch kurz bevor es los ging stellte sich der Etna quer. Durch einen Ausbruch des Vulkans verschoben sich fast alle Flüge die nach Catania gingen.

Die Strecke war mit 36 Kilometern recht kurz. Doch 4 Runden bei den Temperaturen machten den meisten Piloten zu schaffen Es gab recht viele felsige und enge Auffahrten, und kaum waren die Fahrer oben angekommen ging es auch schon wieder fast senkrecht über alte Eselspfade bergab.
(Text und Fotos: Ingo Riedl)

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Im Bild: Ivan Cervantes unterwegs auf den Eselspfaden - Alle Fotos Ingo Riedl


Enduro 1

Obwohl die meisten über die Strecke geschimpft haben, gefiel es einem besonders gut. Juha Salminen! „Das war genau nach meinem Geschmack. Kurze Etappen und recht lange Sonderprüfungszeiten. Die Steine waren zwar nicht leicht zu fahren, boten aber richtig viel Gripp. Ein tolles Rennen!“ Und Salminen konnte auch mehr als zufrieden sein, denn er gewann mit 41 Sekunden Vorsprung. Dabei sicherte er sich 8 von 13 möglichen Bestzeiten. Lediglich Matti Seistola und Ereo Remmes konnten Ihm halbwegs folgen. Seistola legte seine Husqvarna im Endurotest auf die Seite und kassierte dafür schon über 20 Sekunden. Zwei weitere Bestzeiten retteten Ihn allerdings dann auch nicht mehr.

Die deutsche Beteiligung stellte hier Andreas Beier. Marcus Kehr konnte ja verletzungsbedingt nicht antreten.
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Beier (im Bild oben) kämpfte den Tag über mit Krämpfen in den Beinen und mit der brutal harten Strecke. Er beendete den Tag als 13., während 6 weitere Konkurrenten da schon aufgegeben hatten. 

2011-5-wm-1-aubertEnduro 2
"El Torrito" konnte endlich wieder strahlen. Nach dem schlechten Abschneiden in Portugal hatten die GasGas-Mannschaft und der Spanier sehr viel gearbeitet. „ Das Motorrad läuft jetzt deutlich besser und wir kommen mit großen Schritten voran. Allerdings haben die Anderen, Meo und Aubert, mit ihren 4taktern deutlich mehr Leistung als ich, so viel wie eine normale 450er .... Und ich mag eigentlich die starken 4takt Motoren,“ sagte Ivan Cervantes im Parc Ferme. Trotz allem sicherte er sich eine Prüfungsbestzeit und zeigte an dass er wieder vorne mitfahren kann. Belohnt wurde der strahlende Spanier mit einem Podiumsplatz. Aubert (im Bild links) sicherte sich erneut einen Laufsieg und war mit seinem Tag ganz zufrieden. Er war trotz der Freude darüber aber sichtlich mit seinen Kräften am Ende. Antoine Meo hatte am Freitagabend einige Probleme mit seiner Husqvarna. Das setzte sich auch am frühen Morgen des ersten Fahrtages fort. Dadurch macht er viele Fehler und verlor so einige Zeit auf Aubert. Im laufe des Rennens konnte er sich aber wieder konzentrieren und so wieder an die Spitze anschließen.
Letztlich fehlten nur 9,8 Sekunden auf den Sieg, und die 5 Bestzeiten lassen auf einen spannenden Sonntag hoffen.

Enduro 3
Glücklichster Mann des Tages war sicherlich Christope Nambotin. Zum ersten Mal in dieser Saison war es dem Gas Gas Piloten gelungen Mika Ahola zu schlagen. David Knight konnte ja ebenfalls nicht starten, weil er sich einer Operation unterziehen musste.
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Nambotin (im Bild oben) lieferte in der ersten Hälfte Topzeiten ab und hatte dann eine Schrecksekunde als er im Endurotest nach Problemen nur die elft schnellste Zeit absolvierte. Ahola sicherte sich in diesem Test die Bestzeit und schloss die Lücke auf den Franzosen. Nambotin ließ sich aber nicht unter Druck setzten gewann gleich die nächste Prüfung wieder für sich und baute seinen Vorsprung bis zum Schluss auf 12 Sekunden aus. Ahola sagte im Ziel:“ Ich wollte nicht zu viel riskieren. Nambotin war einfach deutlich schneller und ich wollte mich nicht verletzen. Ich bin fast an mein Maximum gegangen, aber wenn der Tag so lang und hart ist muss man auch wissen wenn es reicht!“

Ebenfalls eine Überraschung in der Klasse wurde von Joakim Ljunggren geboten. Nach anfänglichen Schwierigkeiten lief es in der zweiten Tageshälfte  richtig gut, was er mit zweiten und dritten Plätzen in den Prüfungen deutlich unterstrich. Am Ende des Tages stand Ljunggren sogar auf dem Podium. Direkt dahinter platziert war der Kollege aus dem Husabergteam, Marko Tarkkala, was auch in diesem Team auf eine deutliche Steigerung schließen lässt.

Alle Ergebnisse des ersten Fahrtages:

Klasse E1: Hier Klicken! (PDF)

Klasse E2: Hier Klicken! (PDF)

Klasse E3: Hier Klicken! (PDF)

Klasse Junioren: Hier Klicken! (PDF) alt

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Höchst erfolgreich: Juha Salminen mit deutlichem Vorsprung in der E1-Klasse!