Am zweiten Tag bei dem Enduro-GP im italienischen Carpineti holte sich der Australier Wil Ruprecht den Tagessieg vor Lokalmatador Andrea Verona und damit die Führung in der Meisterschaft zurück. E2-Weltmeister Josep Garcia, der Gesamtsieger des ersten Tages, stürzte im letzten Endurotest so heftig, dass er in der folgenden Zeitkontrolle sogar noch eine Strafminute kassierte.

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Das nagelneue Motorrad in retro-pink auf dem Weg zum Gesamtsieg:
                                                            Will Ruprecht auf der TM   (alle Fotos Dario Agrati)


Vom Start weg übernahm Ruprecht am zweiten Tag die Führung vor Garcia: Der Spanier biss sich die Zähne an dem Australier aus, der zwischendurch nur wenig Schwächen zeigte. In der letzten Runde schien Garcia dann mehr zu riskieren als gut war: Ein ganz heftiger Sturz kostete den Spanier soviel Zeit, dass er sogar an der nächsten Zeitkontrolle eine Minute zu spät kam. Dass er überhaupt weiterfahren durfte, war dem Sanitätspersonal vor Ort geschuldet, das ihn erst nach medizinischer Überprüfung überhaupt wieder auf das Motorrad ließen. Doch in den beiden ausstehenden Tests verlor er noch einmal 34 und 46 Sekunden, wodurch er in der Gesamtwertung auf den 16 Platz zurückrutschte und ohne Punkte in der GP-Wertung blieb. Platz fünf in der E2-Klasse war da nur ein schwacher Trost, denn in der GP-Meisterschaft verlor der KTM-Fahrer die Spitze und rutschte auf den dritten Platz mit einem Abstand von 18 Punkten zurück.
Statt dessen rutschte Andrea Verona auf den zweiten GP-Platz: Sicher zu Recht, denn der amtierende E1-Weltmeister gewann seine Klasse mit fast einer Minute Vorsprung vor seinem Landsmann Thomas Oldrati und dem Australier Daniel Milner. Trotzdem war Verona ein wenig entäuscht, denn für seinen Heim-GP hatte er sich insgeheim die Wiederholung eines Gesamtsieg vogenommen.

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Doppelsieg für Mikael Persson auf der Husqvarna

Der amtierende GP-Champion Brad Freeman kämpfte weiterhin mehr gegen seine Schmerzen als gegen die Konkurrenz: "Es tut mehr weh, hier nicht voll fahren zu können als die körperlichen Schmerzen es können. Deshalb kämpfe ich bis zum Schluß," meinte der Brite, der sich diesmal auf den elften Gesamtrang fuhr. In seiner E3-Klasse musste er allerdings in der Meisterschaftswertung den Platz gegen Doppelsieger Mikael Persson aus Schweden räumen: Der Husqvarna-Fahrer holte seinen ersten und zweiten Klassensieg und übernahm damit die Führung vor Freeman, der wahrscheinlich auch am kommenden Wochenende noch nicht wieder voll fit sein wird. Ebensowenig wie ein Einsatz von Davide Guarneri, dem Klassensieger von Portugal, geplant ist: Der hatte sich vor drei Wochen bei einem italienischen Meisterschaftslauf einen Wirbel angebrochen und war schon jetzt nicht angetreten.
Perssons Teamkollege Billy Bolt wurde erneut geschlagen: Diesmal auf dem 22. Gesamtrang, doch für den Briten ist jedes Rennen eben ein Rennen. "Ehrlich gesagt habe ich mich hier sehr wohl gefühlt, obwohl ich nicht die beste Vorbereitung hatte. Ich hatte am Samstag sehr zu kämpfen, da ich zu spät vom Erzberg ankam und keine Tests laufen konnte. Auf eine seltsame Art und Weise schätze ich es, zum EnduroGP-Rennen zu kommen und geschlagen zu werden. Diese Jungs sind so schnell in dem, was sie tun, und es ist demütigend, ein oder zwei Plätze zurückzufallen. Das ganze Wochenende bin ich gegen mich selbst gefahren und habe einfach versucht, mich zu verbessern. Und ich denke, das ist mir mit jeder Sonderprüfung gelungen."

Durchaus historisch wurde es in der Open-Klasse bei den Senioren: Nach seinem dritten Platz am ersten Tag gewann der bekannte Österreicher Werner Müller bei seinem Gastauftritt den zweiten Tag. Müller ist schon stolze 55 Jahre alt und setze sich an dieser Stelle gegen alle jüngeren Fahrer durch. In der Gesamtwertung aller Open-Fahrer hätte er den zehnten Platz belegt!

Ergebnisse 2. Tag

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Ungewohnt: ein GP-Podium ohne Josep Garcia, dafür aber mit Nathan Watson (rechts)

Stand (nach sechs von 14 Tagen):

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