Am kommenden Wochenende, dem 25./26. März 2017 startet die Enduro-Weltmeisterschaft mit dem ersten Lauf in Finnland.
Und schon kommen die ersten beiden Änderungen zum Vorschein: Die Enduro-WM heißt zukünftig Enduro-GP und in Finnland wird kein klassisches Enduro gefahren.

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Fangen wir mit dem Wettbewerb in Finnland an: Zwei Tage geht es, teilweise bei Dunkelheit, mit Spikes in den Reifen, über weitestgehend vereisten Untergrund. Die Strecke führt wie bei einer Rallye nicht über einen Rundkurs, die 15 Sonderprüfungen am Samstag und 11 verschiedenen Sonderprüfungen am Sonntag lassen sich nur schwerlich vorher ablaufen. Es ist das Päijänne-Enduro, seit 82 Jahren ein Höhepunkt in Skandinavien! Aber eben kein klassisches Enduro, obwohl man vor über 10 Jahren in der Enduro-WM schon einmal ein ähnliches Experiment gemacht hatte, als man in Östersund/Schweden auf Spikes gestartet war.
Mit neuen Wettbewerbsformaten möchte man den GP spektakulärer gestalten und deshalb wird auch beim Lauf in England am ersten Tag ein Enduro-Sprint (quasi ohne Etappe, nur Sonderprüfung) gefahren und am zweiten Tag ein Cross-Country-Rennen auf der Strecke des bekannten Cross-Kurses Hawkstone-Park (und der umliegenden Äcker).

Wie das erste Aufeinandertreffen der Fahrer ausgeht, kann man beim Live-Timing im Internet verfolgen: Hier klicken! (Link)

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Neu in Europa: der Australier Daniel Sanders im KTM-Team

Kommen wir jetzt zu den Fahrern - und noch viel mehr zu der Klasseneinteilung: Nicht nur der Name hat sich in Enduro-GP geändert, sondern auch die so bezeichnete Klasse, in der alle Fahrzeuge über 250 ccm an den Start gehen können.
In der Enduro2-Klasse sind es die Motorräder bis 250 ccm - egal ob Zweitakt oder Viertakt - in dieser Beziehung unterscheidet sich die neue Klasse von der bisherigen "E1", wo Zweitakter nur bis 125 ccm zugelassen waren.

In der Enduro-GP tritt vor allen Dingen Titelverteidiger Matthew Phillips (Sherco) aus Australien wieder an.
Er wird gegen seine Konkurrenten, den Franzosen Mathias Bellino (Husqvarna), den Briten Steve Holcombe (Beta), die Italiener Alex Salvini (Beta), Giacomo Redondi (Honda) und den Spanier Cristobal Guerrero (Yamaha) kämpfen müssen. Zumal es einige Aufsteiger aus der ehemaligen E1-Klasse gibt, wie Altmeister Christophe Nambotin aus Frankreich und dessen KTM-Teamkollegen Nathan Watson aus England. Neu ebenfalls der Franzose Christophe Charlier auf der Husqvarna, der letztes Jahr noch Motocross-WM gefahren war, sich aber bei den ersten Läufen zur italienischen Meisterschaft bereits bewährt hat.
Daneben treten bei diesem besonderen Lauf auch einige bekannte Skandinavier an: Antti Helsten und Marko Tarkkala gehören zu den ehemaligen Siegern dieses Wettbewerbes.

In der Enduro2-Klasse könnte der amtierende Weltmeister Eero Remes auf der TM der Favorit für die Meisterschaft und als Finne theoretisch auch für den bevorstehenden Wettbewerb sein. Doch Remes hatte in der Vergangenheit nie am Päijänne teilgenommen, war bisher im Frühjahr immer in Spanien zum Trainieren für die Enduro-WM-Saison gewesen.
Er findet aber in seiner Klasse eine Menge "alter Bekannter", wie die beiden McCanney-Brüder Danny und Jamie aus England, oder den Spanier Lorenzo Santolino (Sherco), sowie den Österreicher Pascal Rauchenecker (Husqvarna).
Ganz neu dazu gekommen ist der Australier Daniel Sanders, der für das KTM-Werksteam am Start ist: Sanders hatte bei den Sixdays in Navara immerhin die E3-Klasse gewonnen.
Ebenfalls neu in der Enduro2-Klasse ist der Spanier Josep Garcia: Der hatte in Navara die E1-Klasse auf Husqvarna gewonnen und wird ebenfalls für KTM an den Start gehen.

Die Enduro-WM startet am 25./26. März, parallel zum DEM-Lauf in Dahlen. Diesmal ist die Terminüberschneidung nicht ganz so schlimm wie in den vergangenen Jahren, weil kein Deutscher Fahrer an der WM teilnimmt, während sonst deswegen ein Streichergebnis in der Deutschen Meisterschaft eingeführt wurde. Diesmal gelten in der DEM aber alle 10 ausgeschriebenen Läufe.