Der Endurotest beim zweiten Lauf zur Enduro-Europa-Meisterschaft im rumänischen Bacau hatte es in sich: unter anderem eine Auffahrt, die von den Deutschen Fahrern mit dem Teufelsberg in Zschopau verglichen wurde. Zu Recht, wie sich zeigen sollte, denn im Verlauf der vier Runden wurde die Strecke immer schwieriger.
Dass der dann tatsächlich so schlimm wurde, hätte aber Niemand ernsthaft erwartet.

2018 05 19 auffahrt

Tatsächlich standen manchmal bis zu vier Fahrer gleichzeitig im Hang und versuchten voran zu kommen, während ein Fünfter Slalom um diese Hindernisse fuhr.
Der erste Durchgang war dabei noch ungezeitet, aber die anderen drei Runden wurden für die Männer nicht nur schwerer, sondern allesamt gezeitet. Eines der prominentesten Opfer wurde Alessandro Battig: Der Doppelsieger von Italien (Bild oben, ganz rechts) hatte sich kurzfristig doch dafür entschieden, seinen ersten Platz in der Meisterschaft nicht einfach verfallen zu lassen und war doch zum zweiten Lauf angetreten. Allerdings hing auch er in der zweiten Runde länger am Hang als ihm lieb war: Zwar gewann er seine Hubraumklasse, doch in der Overall-Wertung reichte es nur für den sechsten Platz. Vielleicht erklärt das auch, warum die Junioren der Klasse E2/E3 die Plätze 1 bis 3 im Gesamtklassement belegten: Es könnte sein, dass bei ihnen die Spur noch frei genug war, denn je länger der jeweilige Runde dauerte, desto mehr versperrten liegengebliebene Fahrer die Spuren.
Bei den Damen eskalierte die Auffahrt schon in der ersten Runde, denn die kamen ja am Ende des Feldes, wo die Strecke schon ausgefahren war:
Außer der Holländerin Nina Klink kam Niemand ohne Hilfe hoch, musste Schieben und Kämpfen, auch wenn die Sonderprüfungszeit noch nicht lief, dann aber an der nächsten Zeitkontrolle, wo Jeder Fahrerin mindestens 15 Minuten fehlten! So hatte Klink 15 Minuten Vorsprung, die sie sicher ins Ziel brachte.

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Bester Deutscher wurde an diesem Tag Robert Riedel (Bild oben): Der hatte zwar in der allerletzten Prüfung des Tages einen Sturz, doch genug Platz nach vorne und hinten, dass sein dritter Platz in der Klasse nicht gefährdet war. Es warf ihn aber etwas in der Gesamtwertung zurück und er wurde "nur" 25.

Unter Wert wurde Jan Allers (Bild unten) geschlagen, der sich schon in der ersten Runde zwei Strafminuten einfing, weil er sich verfahren hatte. Allerdings befand er sich damit in guter Gesellschaft, fast die Hälfte aller Fahrer kassierte deswegen mehr oder minder viele Strafminuten. Allerdings meinte der Fahrtleiter, dass es ja die Hälfte aller Fahrer geschafft habe, ohne Strafminuten zu bleiben, weshalb es ja nicht an der Strecke liegen würde, sondern dass auch zwischendurch immer wieder Fahrer bewiesen haben, dass es ja gehen würde.
Deshalb blieben die Zeitstrafpunkte für alle Teilnehmer stehen, wobei es Gerrit Helbig besonders hart traf, der gleich sechs Minuten kassiert hatte.
Was der Fahrtleiter aber nicht bedacht hatte, dass sich zahlreiche der Fahrer ohne Zeitstrafpunkte auch verfahren hatten, aber das Glück gehabt hatten, gerade noch rechtzeitig die erste Zeitkontrolle erreicht zu haben. De Facto war die Ausschilderung also nicht gut!


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Ergebnisse 1. Tag

Overall-Wertung: Hier klicken! (PDF)

Klassen-Wertung: Hier klicken! (PDF)


Für den zweiten Tag hat die Jury die Distanz für die Damen erneut auf drei Runden gekürzt und fünf Minuten mehr für jede einzelne Zeitkontrolle.
Die Herren haben für jede Zeitkontrolle zwei Minuten mehr Zeit bekommen.

Das Live-Timing des zweiten Tages: Hier klicken! (LINK) 

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Unsere beiden Extra-Bilder widmen wir unseren Geburtstagskindern:
Am Freitag hatte Vanessa "Vanni" Danz (Bild oben) Geburtstag und kämpfte sich an dem Fahrtag dann auf dem neunten Platz der Damenklasse ins Ziel.
Auch wenn man für die Damen letztlich noch die vierte Runde gestrichen hatte, ist das schon eine gute Leistung.

Am eigentlichen Fahrtag, dem Samstag hatte Philipp Müller (Bild unten) Geburtstag: Der Beta-Fahrer belegte ebenfalls den neunten Platz in seiner Klasse, war mit dem Ergebnis aber nicht zufrieden:
"Ausgerechnet in der langen Auffahrt bin ich die letzten beiden Durchgänge hängen geblieben. Dass die in der letzten Runde nebenann noch eine neue Spur aufgemacht haben, wollte ich gar nicht ausprobieren, ich dachte, mit genug Schwung müsste ich es eigentlich schaffen."

2018 05 19 mueller philipp
So sieht es aus in Bacau, wo man einen Militärflughafen in der Nähe hat: Die russischen Migs sind allgegenwärtig...

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