Auch die Wetterkapriolen konnten am zweiten Tag zum Auftakt der Enduro-Europameiserschaft im italienischen Castel di Tora das als Gast startende Honda-Werksteam aus der Weltmeisterschaft nicht bremsen: Die Fahrer Thomas Oldrati aus Italien, Theophile Espinasse aus Frankreich und Roni Kytönen aus Finnland belegten diesmal einträchtig die Plätze 1-3 in der Gesamtwertung.
Dass dann auch noch der Wettbewerb von drei auf zwei Runden gekürzt wurde, war auch dem Gewitter, den Graupel- und Schneeschauern geschuldet: Besonders bei den Senioren und den Damen, die die einsetzenden Wetterkapriolen voll abbekamen, forderte die rutschige und anspruchsvolle Strecke ihre Opfer, die dann entweder viel zu spät, oder sogar überhaupt nicht mehr das Ziel auf dem regulären Weg erreichten.

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Bester Fahrer in der Europameisterschafts-Wertung wurde an diesem Tag der italienische Junior Enrico Rinaldi (Bild oben). Damit übernimmt der GasGas-Pilot die Führung in der Europameisterschaft. Der gestrige Tagessieger Diego Nicoletti liegt punktgleich mit dem amtierenden Meister der 250er Zweitakt-Klasse, Maurizio Micheluz, auf dem zweiten Platz. Der schon 38jährige Micheluz gewann erneut auch an beiden Tagen seine Hubraumklasse, wobei er in der letzten Prüfung nichts mehr riskierte, weil sein Vorsprung groß genug war: „Es war zu erwarten, dass sich auf diesem Terrain die Italiener heimisch fühlen würden,“ versuchte sich der schon 38jährige als Tiefstapler. Aber das hat mehr als nur ein Körnchen Wahrheit, denn der steingespickte Untergrund in den Bergen um den See ist für die Italiener gewohnte Kost, zumal sie dort in der Region auch regelmäßige Meisterschaftsläufe fahren.
Erst auf dem fünften Platz im Meisterschaftsstand kommt mit Krystof Kouble aus der Tschechischen Republik der erste „Ausländer“ bei diesem Auftakt. Nur in drei Klassen führt aktuell kein Italiener die Meisterschaft an:

Die Französin Justine Martel hat, wie schon am Vortag, erneut die Damenklasse eben auch ohne Zeitstrafpunkte gewonnen und erwies sich damit als unschlagbar. Die italienische Cross-Spezialistin Francesca Nocera war ohnehin „nur zum Spaß“ angetreten. Sie möchte ein wenig Enduro-Erfahrung sammeln, um sich vielleicht für die Sixdays-Mannschaft zu qualifizieren. Ein cleverer Plan, schließlich sollen die nächsten ISDE in ihrer Heimat Italien stattfinden.

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Bester Deutscher Davide von Zitzewitz (Bild oben), der sich freute, auf dem rutschigen Boden mit der 450er einen echten Traktor einsetzen zu können. Dabei hatte der KTM-Fahrer den gesamten Winter über mit der 350er Motocross-Maschine trainiert …Diesmal fehlerfrei verbesserte er sich außerdem in der Gesamtwertung und fuhr in der Klasse auf einen dritten Tagesrang, womit er jetzt schon auf Rang vier in der Meisterschaft steht.

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Auf dem zweiten Platz (der Deutschen Fahrer) diesmal Tristan Hanak (Bild oben), der sich mehr als nur freute: „Ich bin ohne Druck hierher gefahren und habe deshalb auch heute einfach durchfahren können. Ohne größere Fehler hat es nicht nur Spaß gemacht, sondern mit auch in der Klasse den dritten Platz gebracht!“In der Gesamtwertung profitierte er allerdings auch von einem Sturz von Yanik Spachmüller: der legte sich im ersten Extremtest hin, was ihm soviel Zeit kostete, dass er am Ende knappe zwei Sekunden hinter Hanak lag. „Nach dem Sturz lief es für mich einfach nicht mehr…“ fasste der GasGas-Fahrer emotionslos zusammen.

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Am Ende stand Arne Domeyer sogar auf dem Podium (im strömenden Regen). Diesmal ohne Fehler holte er den zweiten Platz in der Senioren-Klasse und wurde damit auch in der Gesamtwertung der beiden Tage Zweiter! Allerdings hatte er einiges von der letzten Etappe zu erzählen, denn die Senioren, die so ziemlich am Ende des Fahrerfeldes starten, erlebten die schwierigsten Streckenverhältnisse in den Bergen: Regen- und Graupelschauer hatten die Strecke extrem schwierig, schmierig und rutschig gemacht – und das Ganze bei Auf- und Abfahrten, die ihren Namen verdient hatten: „Da draußen war Krieg,“ fasste es der (noch) 44jährige zusammen und fand Zustimmung bei seinen Mitstreitern. Am Ende sah nur noch Christian Lessing das Ziel in Wertung – die anderen Deutschen Senioren wurden wegen Zeitüberschreitung disqualifiziert. Dabei hatten sich Andre Decker und Rene Uhle auch um die steckengebliebenen Damen, bzw. um deren Motorräder gekümmert.

Ergebnisse:

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Meisterschaftsstände

(Achtung, Änderung der Overall, 250-4Takt und über 250-4Takt-Klasse, da die WM-Fahrer doch Punkte in der Europameisterschaftswertung bekommen ...)

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4-Takt 250: Hier klicken! (PDF)

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