Der zweite Fahrtag der Enduro-Europameisterschaft in Buzet / Kroatien brachte mit dem Tagessieg von Tom Sagar eine kleine Überraschung: Waren auf den engen Strecken doch eigentlich die kleineren Motorräder im Vorteil, so gelang es doch dem Briten seine starke 450er KTM zu bändigen. „Ich hatte schon gleich heute Morgen eine gutes Gefühl und so konnte ich gleich in Führung gehen.“

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Das Nachsehen hatte der Vortagessieger Maurizio Micheluz, der diesmal in der Overall-Wertung auf dem zweiten Platz landete.
Doch natürlich holte sich Micheluz den Sieg in der E1-Klasse vor dem Franzosen Benoit Fortunato und dem Schweizer Jonathan Rosse, die nach dem Vortag die Positionen getauscht hatten. Rosse hatte in der vorletzten Sonderprüfung außerdem noch fast seinen Ständer verloren: "Ich versuchte den zwischendurch immer wieder mit dem Fuß festzuhalten ..." meinte der Yamaha-Fahrer, der ja mit deutscher Lizenz unterwegs ist (siehe unten)

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Bester Fahrer mit deutscher Lizenz: Jonathan Rosse, der mit dem 15. Platz in der Gesamtwertung dort zumindest noch einen Meisterschaftspunkt ergattert.

Als Gesamtsieger aller Klassen gewann Tom Sagar natürlich auch seine E2-Klasse. Zweiter wurde der Este Rannar Uusna, der dazu allerdings fleißig Schmerzmittel schlucken musste: „Ich bin an der Schulter operiert worden und sollte mich eigentlich noch schonen,“ meinte der KTM-Fahrer anschließend. Trotzdem fuhr er sogar auf den dritten Platz in der Overall-Wertung.
Nicht so glücklich war Marco Neubert: "Was ein schrecklicher Tag.... Eigentlich hatte ich gedacht, dass es gut Laufen würde und habe mich gut und schnell gefühlt - doch dann haben die Zeiten in den Sonderprüfungen überhaupt nicht gepasst."
Dazu ging immer wieder mal kurzzeitig der Motor aus, als ob der stottern würde und dadurch kam es dann auch zu einem heftigen Sturz (erneut auf den angeschlagenen rechten Arm). "Ich hab' dann auf der Etappe so viel Gas gemacht wie möglich und bin mit 18 Minuten Vorzeit im Fahrerlager angekommen. Da habe ich dann den Tank gewechselt, wahrscheinlich hatte die Benzinpumpe einen Schlag, denn danach war das Problem verschwunden."
Am Ende der sechste Platz in der Klasse und mit einem Punkt Rückstand auf Rang vier in der Meisterschaft.  

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In der E3-Klasse gab es nun schon den dritten Sieger in diesem Jahr: Der Slovake Miroslav Sevela gewann zum ersten Mal vor dem gestrigen Sieger Radek Toman, der allerdings wiederum erneut direkt vor Mark Risse (Bild oben) lag – ganze 0,03 Sekunden trennten den Deutschen von dem zweiten Platz. „Ich bin einfach zu langsam gestartet. In der ersten Prüfung war ich wohl noch nicht richtig wach,“ ärgerte der sich ein wenig. Eine kleine Entschädigung war vielleicht der zweite Platz auf dem Podium, wo immer beide Tage zusammen gewertet werden.

Bei den Veteranen wieder mit über zwei Minuten Vorsprung ein ganz klarer Sieg von Werner Müller vor Martin Gottvald. Axel Hechel kam auf den achten Rang und Ronny Thoms auf den zwölften, während Mike von Ahlen mit Rang 19 punktelos blieb.
In der Meisterschaft liegt Thoms, der bislang regelmäßig gepunktet hat auf dem siebenten Platz und Hechel auf Platz 14.

Bei den Damen erneut ein Sieg von der Finnin Sanna Karkkainen. Die KTM-Pilotin profitiert davon, dass sich ihre Konkurrentinnen ständig abwechseln: So landete erstmals die Italienerin Paola Riverditi auf dem zweiten Platz vor der Schwedin Hanna Berzelius – damit wächst der Vorsprung von Karkkainen um so mehr, zumal der nächste Lauf auch in ihrer finnischen Heimat ist.

Bei den Junioren wurde hingegen noch einmal kräfig gemischt: Nachdem der EM-Führende Anthony Geslin wegen seiner Verletzung nicht am Start sein konnte, übernahm der Italiener Nicolo Bruschi mit einem zweiten Tagesrang hinter seinem Landsmann Nicolas Pellegrineli die Führung in der Junioren-E1-Klasse.
Yannik Mosch fühlte sich besser als am ersten Tag und kam mit Platz 24 ins Ziel.

In der jüngsten Junioren-Klasse, der bis 20-jährigen, wird ebenfalls italienisch gesprochen: Mit seinem Tagessieg vor dem Briten Lee Sealey holte sich Mirko Spandre die Meisterschafts-Führung.
Yanik Spachmüller steckte noch der anstrengende Vortag dermaßen in den Knochen, dass es am Ende der 18 Platz war -

Lediglich bei den Junioren mit den E2/E3-Maschinen herrscht eine andere Umganssprache – dort holte sich der Brite Joseph „Joe“ Wootton den zweiten Sieg in Folge. Doch mit dem zweiten Platz in der Tageswertung konnte der Franzose Jeremy Carpentier seine Führung in der Meisterschaft noch knapp behaupten.
Martin Felix kam mit dem 15. Platz sogar noch in die Punkteränge, Paul Roßbach mit Rang 16 nicht mehr. Beide Fahrer werden wahrscheinlich nicht beim nächsten Lauf in Finnland antreten können, da wichtige Klausuren im Studium anstehen.



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Eine ganz besondere Überraschung war das Abschneiden des DMSJ-Enduro-Junior-Teams: Das gewann beide Tage die Mannschaftswertung und ist dadurch mit nur einem Punkt Abstand hinter dem polnischen KTM-Team aus Kielche auf dem zweiten Platz in der Meisterschaftswertung.
Allerdings muss man sagen, dass die Fahrer Jonathan Rosse, Marco Neubert und Mark Risse sicherlich nicht mehr unbedingt zu den Jugendlichen zählen, für das der DMSJ sicherlich vorrangig verantwortlich zeichnet. Trotzdem eine besondere Leistung für die Mannschaft!

Die Ergebnisse des zweiten Fahrtages:

Overall-Wertung: Hier klicken! (PDF)

Klasse E1: Hier klicken! (PDF)

Klasse E2: Hier klicken! (PDF)

Klasse E3: Hier klicken! (PDF)

Klasse Veteranen: Hier klicken! (PDF)

Klasse Damen: Hier klicken! (PDF)

Junioren unter 20: Hier klicken! (PDF)

Junioren E1: Hier klicken! (PDF)

Junioren E2/E3: Hier klicken! (PDF)

Trade-Teams: Hier klicken! (PDF)
 
Alle Meisterschaftsstände und noch mehr Fotos gibt es auf der offiziellen Webseite: http://fim-enduro-european-championship.com/
 
 
Hier kann man bereits die bewegten Bilder vom zweiten Tag sehen: